9. April 2020 - Allgemein

Das tapfere Schneiderlein...

Claudia Rink aus Hartenrod sitzt an ihrer Nähmaschine und lässt die Nadel fleißig rattern. Normalerweise kennt man sie bei uns als Schriftführerin im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes und Ansprechpartnerin für Kinderfeuerwehren im Landkreis.

Doch in der Corona-Krise ist so manches anders als sonst! Claudia selbst sagt: "Irgendwann habe ich in den sozialen Medien gelesen, dass Mundschütze knapp werden und mir gedacht, dass muss nicht sein". Schnell waren Schnittmuster gefunden und die Nähmaschine ratterte los. Zunächst lag der Fokus auf der eigenen Familie, was sich jedoch rasant nach einem Bild von ihrer Tätigkeit bei Facebook schnell änderte, so Rink.

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Schnell gab es viele Anfragen nach diesen selbstgenähten Mund-Nasen-Bedeckungen. Das motivierte sie und so werden mittlerweile nahezu 50 Stück pro Tag geschneidert. Schon fast 500 Stück konnten so an die Frau oder den Mann gebracht werden.

Geld verdienen möchte sie damit nicht, so Rink. Es soll eine gute Tat sein, ich möchte mich in der Krise einfach nützlich machen und unterstützen. Gern dürfen die Abholer eine Spende, welche wieder in Stoffe und Gummibänder investiert wird, in einer Box hinterlassen. Also alles kontaktlos. Manche hinterlassen auch neue Stoffe als Spende. "Darüber freue ich mich am meisten" strahlt Claudia freudig.

Die Mund-Nasen-Bedeckungen finden dann auf vielfältige Art und Weise ihre Besitzer. Via Post, Abholung oder über Freunde und Bekannte. So konnte schon Feuerwehren, Altenheimen, Arztpraxen, dem UKGM und vielen anderen geholfen werden. Gemeinsam mit einer Nähgruppe aus dem Marburg-Biedenköpfer Hinterland versucht sie allen Anfragen nachzukommen.

An die nötigen Materialen zukommen ist manchmal gar nicht so einfach. So sind die zur Befestigung an den Ohren benötigten Gummibänder gerade ziemlich gefragt und auch oft vergriffen.

Aber eins ist Claudia Rink wichtig: "Es sind keine professionellen Mundschütze und darum will sie sie auch gar nicht so nennen." So gab es auch schon Kritik in den sozialen Netzwerken und eine kleine Angst vor Abmahnanwälten schwingt mit (Anm. d. Red.: Haben die in diesen Zeiten keine anderen Hobbys!). Aber das hält sie vom Helfen nicht ab, die tapfere Schneiderin!

Dafür sagen wir DANKE!

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