Kriseninterventionsdienst im Kreisfeuerwehrverband Marburg-Biedenkopf

Historie

1994	Beginnt eine kleine Gruppe von Feuerwehrführungskräften auf Landkreisebene unter dem Motto „Hilfe für Helfer“ Einsatzkräften der Feuerwehren psychische erste Hilfe nach belastenden Einsatzlagen anzubieten. Zeitgleich beginnen ein Mitarbeiter aus dem Rettungsdienst und Pfarrer*innen aus der Ev. Kirche Kurhessen und Waldeck (EKKW) mit dem Aufbau einer Notfallseelsorge.
1996	Nach zwei Jahren der Planung und Vorbereitung der beiden Arbeitsfelder „Hilfe für die Helfer“ und der „Psychischen ersten Hilfe“ für Betroffene in Form der Notfallseelsorge und Krisenintervention gründet sich als Abteilung unter dem Dach des Kreisfeuerwehrverbands der Kriseninterventionsdienst Marburg-Biedenkopf.
2000	Der Kreisfeuerwehrverband schließt mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf einen Leistungserbringervertrag für die Notfallseelsorge bzw. Krisenintervention für Betroffene, Hinterbliebene, Angehörige, Vermissende, Ersthelfer, Zeugen und die Begleitung von Einsatzkräften nach belastenden Einsätzen ab.
2000	Zum ersten Sprecher wurde Christian Reifert aus Biedenkopf gewählt. 2006 wird er als Fachberater für PSNV in den Krisen- und Katastrophenstab des Landkreises berufen.
2007-2010	Findet der Konsensus-Prozess statt, der die Qualitätsstandards der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) beschreibt und regelt.
2012	Verabschieden die Kirchen und Hilfsorganisationen ein weiteres Papier, dass die Ausbildung, die Aufgaben und die Inhalte der PSNV Arbeit aufführt und festschreibt.
2014	Beginnt der KID die neuen Begrifflichkeiten der PSNV einzuführen und eine Leitungsstruktur für größere Einsatzlagen zu etablieren. Die ersten Leiter Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) werden ausgebildet und in 2016 vom Verband und Landkreis eingesetzt sowie ein Fachberater PSNV berufen.
2019	Heute hat der Kriseninterventionsdienst drei Einsatzgruppen (Ost, West und Mitte) mit 30 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und ca. 40 Pfarrerinnen der EKKW in den Kirchenkreisen Kirchhain und Marburg. Zudem gibt es ein 13-köpfiges Team für die Begleitung von Einsatzkräften aller ehrenamtlichen Hilfsorganisationen im Landkreis nach belastenden Einsätzen. Dieses Team wird auch hessenweit zu Einsätzen angefragt und gerufen.

**Die Aufgaben der Notfallseelsorger*innen bzw. des Kriseninterventionsteams**

Begleitung von Menschen in seelisch belastenden Situationen, z. B. erfolglose Reanimation im häuslichen Bereich, plötzlicher Kindstod oder andere Todesfälle bzw. schwere Verletzungen von Kindern
Begleitung von Opfern jeglicher Gewalt
Begleitung von Hinterbliebenen, Angehörigen, Vermissende
Begleitung von Unfallverursachern, Ersthelfern bzw. Zeugen nach einem Unglück
Begleitung von Hinterbliebenen und Angehörigen nach Suizid
Beistand für Sterbende
Begleitung bei der Überbringung von Todesnachrichten mit der Polizei
Begleitung bei Wohnungsbränden
Begleitung von Menschen in Großschadenslagen und Katastrophen

Wer kann im Kriseninterventionsdienst mitarbeiten?

Wir suchen immer wieder ehrenamtliche Mitarbeiter*innen, die folgende persönlichen Voraussetzungen mitbringen:

Persönliche Reife, Teamfähigkeit
Soziale Kompetenz, Fähigkeit zur Selbst- und Fremdwahrnehmung
Physische und psychische Belastbarkeit
Offenheit und Achtung anderer Weltanschauungen oder Glaubenswerten
Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift
Vollendung des 25. Lebensjahres (Höchstalter 67 Jahre)
Wohnort im Landkreis Marburg-Biedenkopf (wünschenswert auch Arbeitsstelle im LK)
Führerschein Klasse B
Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis (ohne Eintragungen)

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. In einem persönlichem Gespräch sehen wir, was Sie motiviert, was Sie mitbringen, was Sie erwarten und wir erzählen Ihnen, wie die Ausbildung und die weitere ehrenamtliche Tätigkeit im KID aussehen.

Christian Reifert

Sprecher und Koordinator des Kriseninterventionsdienstes

Tätigkeiten: Ansprechpartner für Angelegenheiten des Kriseninterventionsdienstes, PSNV